Aktuell wird in Brüssel die Einführung von Strafzöllen auf chinesische Solarprodukte wie PV-Module, Wafer und Solarzellen diskutiert, die am europäischen Markt zu Dumpingpreisen angeboten werden. Mit einer solchen Maßnahme werden jedoch nicht nur Strafzahlungen auf Billigprodukte aus China erhoben. Auch in Deutschland konzipierte und lediglich in China gefertigte, hochwertige PV-Komponenten wären betroffen. Die Folge: Steigende Preise für den Endkunden – und ein Ausbremsen der Energiewende. Wir klären die wichtigsten Fragen.
Inhalt
Warum sollen überhaupt Strafzölle für Photovoltaik erhoben werden?
China ist mit großem Abstand das wichtigste Land für den Import von Photovoltaikgütern. Im Jahr 2022 kamen vier von fünf eingeführten PV-Produkten aus dem Reich der Mitte. Von in Deutschland geplanten Modulen in Premiumqualität – wie es bei Energiekonzepte Deutschland der Fall ist – bis hin zu billig produzierter Massenware von zweifelhafter Qualität. Nun wird eine Erhebung von Strafzöllen für sämtliche dieser Solarprodukte diskutiert, um europäische Hersteller und Arbeitsplätze vor einer Schwemme unverhältnismäßig günstiger Konkurrenzprodukte aus Fernost zu schützen.
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Birgen Strafzölle auf Photovoltaik Gefahren?
2013 bis 2018 wurden schon einmal Strafzölle für Solarprodukte aus China erhoben. Die Erfahrungen waren jedoch keineswegs durchweg positiv. Weil auch die europäischen Hersteller auf in China produzierte Bauteile angewiesen sind, mussten sie die durch Zölle verursachten gestiegenen Kosten mittragen und letztlich an ihre Endkunden weitergeben. Die Nachfrage nach Solaranlagen erhielt in Deutschland einen Dämpfer – und mit ihr die angestrebte Energiewende, samt der so wünschenswerten Abkehr von fossilen Rohstoffen.
Wann und in welcher Höhe sollen Extrazölle auf chinesische PV-Produkte erhoben werden?
Die Europäische Union beabsichtigt, bereits für Anfang 2024 Zölle auf chinesische PV-Waren einzuführen. Angestrebt wird dabei, die Photovoltaikprodukte um bis zu 40 % zu verteuern. Eine deutliche Anhebung der aktuellen Preise für Photovoltaiksysteme scheint damit unumgänglich.
Wie kann ich mich als Endverbraucher vor teureren Preisen für Solaranlagen schützen?
Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine Solaranlage anzuschaffen, sollte jetzt Nägel mit Köpfen machen: Denn noch sind die Preise für Solaranlagen samt Stromspeicher und intelligentem Energiemanagement-System attraktiv. Insbesondere, wenn man die anfänglichen Investitionskosten für die Solartechnik in Relation zur dauerhaften Ersparnis für Energiekosten setzt. Denn auch diese werden perspektivisch steigen. Eine Solaranlage rentiert sich damit heute mehr denn je. Wer sich jetzt dafür entscheidet, vermeidet den durch Strafzölle zwangsläufig entstehenden Preisaufschlag und treibt zudem die Energiewende aktiv voran.
