Funktionalausschreibung

Die Funktionalausschreibung unterscheidet sich von einer Leistungsbeschreibung dadurch, dass sie nicht genau spezifiziert, wie ein Ziel erreicht werden soll, sondern was das Ziel ist. Anstatt detaillierte Anweisungen zur Ausführung eines Projekts zu geben, wird ein Problem oder Bedarf dargelegt, und die Bieter werden aufgefordert, ihre eigenen Lösungen vorzuschlagen. Dieser Ansatz wird oft gewählt, um Innovationen zu fördern, da die Anbieter nicht an spezifische Prozesse oder Materialien gebunden sind und somit neue, möglicherweise effizientere oder kostengünstigere Wege zur Erreichung des Ziels vorschlagen können.

Bei der Erstellung einer Funktionalausschreibung muss der Auftraggeber die funktionellen Anforderungen und das gewünschte Endresultat genau definieren. Dies kann beispielsweise die Energieeffizienz eines zu errichtenden Gebäudes sein, ohne die Bauweise oder Materialien festzulegen. Die Anbieter müssen in ihren Angeboten dann darlegen, wie sie diese Anforderungen erfüllen wollen.

Dieser Ansatz kann besonders vorteilhaft sein, wenn der Auftraggeber selbst nicht über das technische Know-how verfügt, um die beste Methode zur Erreichung des Ziels zu kennen, oder wenn es Spielraum für innovative Ansätze gibt. So können Anbieter mit speziellem Fachwissen oder innovativen Ideen zum Zuge kommen, die bei einer detaillierten Vorgabe möglicherweise außen vor bleiben würden. In der Praxis erfordert dies jedoch auch ein sorgfältiges Abwägen und Bewerten der eingereichten Vorschläge, da diese hinsichtlich ihrer Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit stark variieren können.